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Text zu Sibylle Czichon ARBEITEN
Die gestischen, kryptischen und zeichenhaften Spuren, die
Sibylle Czichon auf die Bildträger einschreibt, folgen der eigenen Choreografie der Künstlerin, die in ihren Werken eine eigene physische Präsenz zum Grundduktus definiert. Sie verzichtet gänzlich auf figürliche Hinweise und steht in einer weit gefassten Tradition des abstrakten Expressionismus.
Der Körper wird zum Instrument des künstlerischen Ausdruckes, gerichtet auf die Leinwand, ausgestattet mit Werkzeugen der Unmittelbarkeit, Selbstvergewisserung und Transformation. Die Folge dieser Art der Annäherung an ihre großformatigen Arbeiten ist auch die Auflösung der statischen körperlichen Zustände wie die des Maßstabes oder der Frage, was das Schaffen eines Kunstwerkes von einem Künstler postuliert.
„Die Konsequenz dieser Entdeckung ist, dass ich durch ein sehr großes Format der Leinwand meinen eigenen Körper vergrößern kann. Die andere Konsequenz ist die, dass ich nicht mehr male, was ich sehe, sondern wie ich mich bewege. Die Bewegungsspuren können als Bewegungszeichen gelesen werden. Sie haben den Charakter einer Choreografie.“ Schreibt die Künstlerin.
Tinatin Ghughunishvili-Brück